Kamera (Canon EOS R5 + RF 200–800 mm)
- Body + Objektiv ca. 6.000 € (ohne Cage/Speicherkarten).
- Brennweite & Vergrößerung: Bei 800 mm entspricht das ca. 16-facher optischer Vergrößerung.
- Kameradisplay-Lupe (Darstellung am Kamerabildschirm):
- 16-fach (ohne Lupe) – optische Vergrößerung durch die 800 mm.
- 96-fach – Darstellungsvergrößerung am Display (Lupe 6×).
- 256-fach – Darstellungsvergrößerung am Display (Lupe 16×, nur Kontrolle; auf großen Screens nicht vorzeigbar).
- PC-/Handy-Monitor: praxisnah bis ca. 64-fach vorzeigbar (konservativ). Darüber nimmt die Qualität spürbar ab (ISO-Rauschen, Luftflimmern, Artefakte).
- Praxis: Für Kinder zeige ich meist das Kameradisplay (schnell & verständlich). Für Details auf große Distanz ist ein Spektiv im Vorteil.
Spektive (20–60× Vergrößerung)
In der Praxis selten sinnvoll über ~40× – sonst vergrößert man vor allem Luftunruhe/Unschärfe.
- Technik: BAK-4-Prismen (hell), Stickstofffüllung (beschlagfrei), ED/HD-Glas (weniger Farbsäume).
- Mein Modell: Vanguard Endeavor XF 80A (20–60×80) – ~400 € neu (meins gebraucht günstiger), solide Einstiegsklasse (ohne ED/HD).
- Alternative: DD-Optics „Pirschler“ 20–60×80 S (mit ED-Glas) – ~400 € neu.
- Kowa TSN-88A PROMINAR: hochwertige Mittel-/Oberklasse – ~3.700 €.
- Swarovski ATX 25–60×85: High-End, modular, Digiscoping-Adapter – ab ~5.500 € (darüber möglich).
Digiscoping – meine Praxis: Aktuell kein Digiscoping, da ich meine Kamera nicht sinnvoll ans Spektiv bekomme. Smartphone-Universaladapter gibt’s für jedes Spektiv; für „mal reinschauen“ ok, für hohe Ansprüche nicht. Wenn Digiscoping, dann eher mit richtiger Kamera an DD-Optics oder Swarovski. Jedes Setup hat seinen Platz – Spektiv auf stabilem Stativ ist für reine Beobachtung top.
Ferngläser (7–10× Vergrößerung, „Ansprechen“)
- Typische Vergrößerung: 7×–10× (8×/10× = Allround). Höhere Vergrößerung (z. B. 12×) nur mit ruhiger Hand oder Stativ.
- Frontlinse: größer = heller, aber schwerer (Dämmerungsvorteil vs. Gewicht).
- Mein Favorit (Brillenträger): DD-Optics „Pirschler“ 12×56 – Austrittspupille ~4,7 mm – Preis: ~400–500 €.
- DD-Optics EDX 10×30: gutes P/L – ~639 €.
- Kowa Genesis PROMINAR 10×33: kompakt, sehr hochwertig – ~1.249 €.
- Swarovski NL Pure 10×32: Spitzenklasse – ~2.550 €.
Kamera vs. Spektiv vs. Fernglas – wann nutze ich was?
- Kamera: schnell dokumentieren & zeigen; Monitor/Handy vorzeigbar bis 64-fach. Höhere Werte (96-fach/256-fach) sind Darstellungsvergrößerungen am Kameradisplay.
- Spektiv: für feinste Details auf Distanz; real nutzbar bis ~40×; auf stabilem Stativ ideal.
- Fernglas: leicht, flexibel, sofort einsatzbereit; perfekt zum „Ansprechen“/Überblick.
Jede Optik hat ihren Zweck – je nach Situation und Zielgruppe.
Zielgruppe | Kamera | Spektiv | Fernglas |
---|---|---|---|
Kinder | ✓ Ideal: Display zeigen, Vergrößerung 16× / 96× / 256× anschaulich. | ✗ Ungeeignet (Bauhöhe am Turm zu hoch, Brüstung im Weg). | ± Nur bedingt nutzbar (schwer zu halten, Bild wackelt). |
Erwachsene | ✓ Schnell Dokumentation & Vorzeigen, auch Crops möglich. | ✓ Detaillierte Beobachtung (Eye Relief an Brille anpassen). | ✓ Flexibel, sofort nutzbar, ideal zum „Ansprechen“. |
Turm-Knigge
- Leise & ruhig – Turm schwingt, bei hoher Vergrößerung sofort sichtbar.
- Nichts ungefragt bedienen – Spektive sind oft privat & teuer; wir laden gern ein.
- Fahrräder auf dem Steg schieben, nicht fahren. Hunde anleinen.
- Kein Müll, keine Lockrufe, kein Schilf abbrechen oder Pflanzen/Tiere entnehmen.
- Keine Drohnen, kein offenes Feuer.
Naturschutzgebiet Dießen – Regeln & Kontext 2025
- März–August: Ruhe-/Schutzzeit → nur Turm/Steg/ausgewiesene Wege (z. B. Neue Ammer). Wege nicht verlassen.
- Alte Ammer: absolutes No-Go (Fischadler-Horstbereich).
- Wasserzonen: 1. Südbucht/Turm & Auslauf Alte Ammer/Rott gesperrt; gelbe Bojen markieren die Grenze.
- SUP/Partyboote/Tretboote: Zufahrtsverbote beachten (werden leider oft ignoriert).
- Hintergrund: verhinderter Drohnenstart, Schilfbrand (Jugendliche) → Polizei-Heli, Störungen bis unter die Horste; Vermüllung (u. a. ~300 Glasflaschen aus dem Schilf).
Sichtungen/Fotos auf ornitho.de werden als geschützt gemeldet.
Warum mir das wichtig ist
In Bayern sind nur zwei offiziell bekannte Fischadler-Brutpaare gemeldet (Dunkelziffer ggf. etwas höher) – das ist roter Bereich. Dazu kommt: Fischadler ist nicht Seeadler – er ist deutlich kleiner und wird oft verwechselt. Bitte umsichtige Kommunikation: am Ammersee ist es ein Fischadler, kein Seeadler.
Naturschutz beginnt vor der Haustür: Weg von Steingärten, hin zu heimischen Pflanzen, Hecken und Sträuchern. Das stärkt Boden, Insekten, Vögel – unser Ökosystem. Viele Baumarkt-„Insektenhotels“ taugen wenig; besser sind naturnahe Strukturen und fachgerechte Niströhren. Inspiration: Robinga Schnögelrögel, NABU.
Bildungsauftrag: Ich versuche, besonders Kindern die Natur nahezubringen – „es liegt in den Kinderhänden“. Je mehr wir in jungen Jahren begeistern, desto mehr rücksichtsvolle Teenager und naturschutzbewusste Erwachsene haben wir morgen. Dinge wie das Erschießen eines Welses, der sein Laich-Habitat verteidigt, oder das Töten von Menschenaffen in Zoos aufgrund falscher Haltung/Inkompetenz gehören in die Vergangenheit.
Naturschutz & Bildung – warum es zählt
Naturschutz bedeutet nicht nur seltene Arten schützen – sondern alltägliche Verantwortung. Kein Schilf abbrechen, kein Müll liegen lassen, keine Drohnen oder Feuer. Ebenso wichtig: keine Steingärten. Sie nehmen Insekten, Vögeln und Pflanzen Lebensraum. Stattdessen: heimische Hecken, Sträucher, Wildblumen. Sie sind Nahrung und Nistplatz für Bienen, Schmetterlinge und Vögel.
Viele sogenannte „Insektenhotels“ aus dem Baumarkt taugen wenig. Besser sind naturnahe Strukturen, abgestimmte Nistkästen oder fachgerechte Röhren. Wer mehr lernen möchte: NABU oder Robinga Schnögelrögel geben konkrete Tipps.
Bildungsauftrag: Kinder früh begeistern – dann werden aus ihnen Jugendliche mit Verständnis und Erwachsene mit Verantwortung. Wie Herbert Grönemeyer sagte: „Es liegt in den Kinderhänden.“ Je mehr Kinder wir mitnehmen, desto mehr nachhaltige Erwachsene haben wir morgen.
Solches Wissen kann verhindern, dass Tiere sinnlos getötet werden: wie der Wels, der nur sein Laich-Habitat verteidigte, oder Menschenaffen, die in Zoos getötet wurden wegen Managementfehlern. Beide Fälle zeigen: mehr Sachverstand, weniger Schaden. Darum: beobachten, lernen, Verantwortung übernehmen.
Nur gemeinsam können wir Natur- und Artenvielfalt bewahren – durch Beobachten, Lernen und verantwortungsvolles Handeln.
Artenlexikon Ammersee
Fischadler Pandion haliaetus
- Spannweite: 150–170 cm (~zwei Pizzaschachteln) • Gewicht: 1,2–2 kg.
- Merkmale: braun-weiß, dunkler Augenstreif; stürzt ins Wasser und greift Fische.
- Verhalten/Zug: Zugvogel (Herbst Afrika, Frühjahr zurück); sehr störanfällig (200–300 m können Brutabbruch auslösen).
- Abgrenzung: kleiner als Seeadler (Haliaeetus albicilla).
Silberreiher Ardea alba
- Spannweite: 140–170 cm (~zwei Kinderarme) • Gewicht: ~1–1,5 kg.
- Merkmale: komplett weiß, gelber Schnabel, schwarze Beine.
- Verhalten/Zug: v. a. Wintergast, im Sommer seltener.
Graureiher Ardea cinerea
- Spannweite: 155–175 cm (~Erwachsener mit ausgestreckten Armen) • Gewicht: ~1,5–2 kg.
- Merkmale: graues Oberkleid, schwarzer Augenstreif; S-förmig eingezogener Hals im Flug.
- Verhalten: geduldiger Ansitzjäger am Ufer.
Haubentaucher Podiceps cristatus
- Spannweite: 85–90 cm (~Pizzakarton) • Gewicht: ~1 kg.
- Merkmale: Federhaube im Prachtkleid; Küken schwarz-weiß „zebra“-gestreift.
- Verhalten: Tauchvogel, lange unter Wasser.
Blässhuhn Fulica atra
- Spannweite: 70–80 cm (~Tellerbreite) • Gewicht: ~0,7 kg.
- Merkmale: schwarz, weiße Stirnplatte.
- Besonderheit Füße: einzelne Schwimmlappen an jedem Zeh → „läuft“ übers Wasser.
- Verhalten: ganzjährig, territorial in Brutzeit.
Kolbenente Netta rufina
- Spannweite: ~85 cm (~Schlittenlänge) • Gewicht: 1,2–1,5 kg.
- Merkmale: ♂ roter Schnabel & orangebrauner Kopf; ♀ brauner Kopf, dunkle Augenpartie.
- Verhalten: meist Frühjahr–Herbst, schilfnahe Bereiche.
Mittelmeermöwe Larus michahellis
- Spannweite: 140–155 cm (~Surfbrett-Breite) • Gewicht: ~1,2 kg.
- Merkmale: gelber Schnabel mit rotem Fleck; größer als viele andere Möwen.
- Verhalten: teils Überwinterer; nimmt kranke/oberflächennahe Fische.
Schwarzmilan Milvus migrans
- Spannweite: 150–170 cm (~Türrahmenbreite) • Gewicht: 0,8–1,2 kg.
- Merkmale: dunkelbraun, leicht gegabelter Schwanz.
- Verhalten/Zug: zieht überwiegend südwärts; segelt in Thermik.
Rotmilan Milvus milvus
- Spannweite: 160–180 cm (~Fahrrad-Länge quer) • Gewicht: ~1 kg.
- Merkmale: rostbraun, tief gegabelter Schwanz.
- Verhalten/Zug: teils Standvogel in Bayern; kreist über Feldern, nutzt Thermik.
Turmfalke Falco tinnunculus
- Spannweite: 75–85 cm (~Tennisschläger) • Gewicht: 150–250 g.
- Merkmale: Rüttelflug; ♂ grauer Kopf, fein gepunktetes Obergefieder.
- Verhalten: überwiegend Standvogel; jagt Kleinsäuger/Insekten.
Weißstorch Ciconia ciconia
- Spannweite: 200–220 cm (~Sofa-Breite) • Gewicht: 3–4 kg.
- Merkmale: weiß mit schwarzen Flügeln; roter Schnabel/Beine.
- Verhalten/Zug: Langstreckenzieher (Afrika); jagt auf gemähten Feldern.
Schwarzstorch Ciconia nigra
- Spannweite: 190–210 cm (~Türhöhe) • Gewicht: 2,5–3 kg.
- Merkmale: schwarzes Gefieder mit Glanz, weißer Bauch; roter Schnabel.
- Verhalten/Zug: scheu, waldgebunden; Zugvogel.
Haussperling Passer domesticus
- Spannweite: 20–25 cm (~Banane) • Gewicht: 25–30 g.
- Merkmale: ♂ graue Kopfplatte/schwarze Kehle; ♀ schlichter.
- Verhalten: Standvogel in Siedlungen.
Feldsperling Passer montanus
- Spannweite: 20–23 cm (~Apfelstück) • Gewicht: 20–25 g.
- Merkmale: braune Kopfplatte, schwarzer Wangenfleck.
- Verhalten: Standvogel in Feldfluren/Heckenlandschaften.
Rauchschwalbe Hirundo rustica
- Spannweite: 32–34 cm (~Lineal) • Gewicht: ~20 g.
- Merkmale: rotes Kinn, blauer Kopf/Oberseite, heller Bauch; tiefer Gabelschwanz.
- Verhalten/Zug: Sommergast; Herbstzug nach Afrika.
Elster Pica pica
- Spannweite: 50–60 cm (~Kinderarm) • Gewicht: 200–250 g.
- Merkmale: schwarz-weiß mit blaugrünem Schimmer.
- Verhalten: Standvogel, sehr anpassungsfähig.
Gänsesäger Mergus merganser
- Spannweite: 90–100 cm (~kleines Snowboard) • Gewicht: 1,5–2 kg.
- Merkmale: ♀ brauner Kopf, grauweißer Körper; roter Haken-Schnabel.
- Verhalten: bleibt oft an eisfreien Seen; exzellenter Taucher/Fischjäger.
Kormoran Phalacrocorax carbo
- Spannweite: 120–150 cm (~kleiner Teppich) • Gewicht: 2–3 kg.
- Merkmale: schwarz mit Glanz, gelber Kehlsack.
- Verhalten: jagt oft in Gruppen; lange Tauchgänge.
Flussseeschwalbe Sterna hirundo
- Spannweite: 70–80 cm (~Schirmbreite) • Gewicht: 100–150 g.
- Merkmale: roter Schnabel mit schwarzer Spitze, silbrig-weiß.
- Verhalten/Zug: Sommergast; stürzt ins Wasser und kann kurz unter Wasser weiterschwimmen.
Ringeltaube Columba palumbus
- Spannweite: 75–80 cm (~Teller + Hand) • Gewicht: 450–600 g.
- Merkmale: graublau, weißer Halsfleck.
- Verhalten: Standvogel am Ammersee.
Graugans Anser anser
- Spannweite: 147–180 cm (~Küchentischbreite) • Gewicht: 3–4 kg.
- Merkmale: große graubraune Gans, oft in Trupps.
- Verhalten: vielerorts ganzjährig; Zugbewegungen je nach Witterung.
Höckerschwan Cygnus olor
- Spannweite: 200–240 cm (~Sofa-Breite) • Gewicht: 8–12 kg.
- Merkmale: großer weißer Schwan; Jungtiere werden in wenigen Monaten fast so groß wie die Eltern (Schnabelfarbe hilft beim Unterscheiden).
- Verhalten: Standvogel an großen Gewässern.
Nur gemeinsam können wir Natur- und Artenvielfalt bewahren – durch Beobachten, Lernen und verantwortungsvolles Handeln.